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Angesichts der bevorstehenden Rückkehr des Erzbischofs Rainer Maria Woelki haben Katholiken in Köln eine Befragung der Gläubigen gefordert. "Teilhabe der Gläubigen ist in Köln das Gebot der Stunde", sagte der Vorsitzende des Diözesanrats, Tim Kurzbach, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vom Montag. Wenn die jetzigen Verantwortlichen und die deutschen Bischöfe es mit den jüngsten Reformbeschlüssen des sogenannten synodalen Wegs ernst meinten, müssten sie "die Gemeinden zu der Frage hören, ob es eine Zukunft mit Kardinal Rainer Woelki geben kann".
Das Oberhaupt des Kölner Erzbistums ist noch bis Aschermittwoch, der in diesem Jahr auf den 2. März fällt, beurlaubt. Die Krise in der Diözese sei durch Woelkis Auszeit nicht beigelegt, mahnte Kurzbach. "Es sind derzeit nicht die geringsten Anzeichen erkennbar, dass nach dem 2. März etwas anders wird", sagte er der Zeitung. Der Vatikan sei dafür verantwortlich, das Erzbistum "nicht sehenden Auges in die Kernschmelze laufen zu lassen".
Die Reformbewegung Maria 2.0 forderte Woelkis Vertreter Rolf Steinhäuser dazu auf, seinen Lagebericht für den Vatikan und das Ergebnis einer geheimen Abstimmung im Beratergremium des Erzbischofs zu dessen Rückkehr offenzulegen. Sollte Kardinal Woelki zurückkehren, drohe "Agonie", hieß es in dem Bericht.
Woelki werden schwere Kommunikationsfehler bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im größten deutschen Bistum vorgeworfen, auch wenn er persönlich juristisch entlastet wurde. Papst Franziskus beließ ihn im Amt, der Kardinal nahm sich jedoch für vier Monate eine sogenannte geistliche Auszeit.
Am Wochenende beschloss der synodale Weg der katholischen Kirche Handlungsvorschläge für Reformen. Diese zielen unter anderem auf Machtkontrolle und Gewaltenteilung in der Kirche sowie die stärkere Einbeziehung der Gläubigen ab. Der synodale Weg ist ein wegen des Missbrauchsskandals ins Leben gerufenes Diskussionsforum, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam Reformvorschläge für die katholische Kirche machen wollen.
T.Dixon--TFWP