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Der umstrittene US-Anwalt Michael Avenatti ist wegen Betrugs an seiner früheren Mandantin Stormy Daniels verurteilt worden. Ein New Yorker Bundesgericht sah es am Freitag als erwiesen an, dass der 50-Jährige die Pornodarstellerin um 300.000 Dollar (262.000 Euro) betrog, die sie für ein Buch über ihre angebliche Affäre mit Ex-Präsident Donald Trump erhalten sollte.
Avenatti, der sich in dem Prozess selbst vertrat, wies die Vorwürfe des Betrugs und schweren Identitätsdiebstahls zurück. Er argumentierte, die Zahlungen hätten ihm zugestanden.
Der Jurist brachte nach Angaben der Staatsanwaltschaft Literaturagenten dazu, 300.000 Dollar eines Vorschusses von insgesamt 800.000 Dollar für Daniels Buch ohne ihr Wissen auf ein von ihm kontrolliertes Bankkonto zu überweisen. Das Geld gab er unter anderem für Flugtickets, Restaurantbesuche und das Leasing eines Ferraris aus. Später zahlte er rund die Hälfte der Summe zurück.
Auf Betrug und schweren Identitätsdiebstahl stehen in den USA bis zu 22 Jahre Haft, Avenatti wird aber wahrscheinlich zu einer deutlich geringeren Strafe verurteilt werden.
Als Anwalt der Pornodarstellerin Stormy Daniels war Avenatti über die Grenzen der USA hinaus bekannt geworden. Die Darstellerin mit dem bürgerlichen Namen Stephanie Clifford hatte nach eigenen Angaben 2006 Sex mit dem verheirateten Trump. Kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 erhielt sie im Zuge einer Schweigevereinbarung 130.000 Dollar.
Diese Vereinbarung wollte sie später gerichtlich für nichtig erklären lassen, Avenatti vertrat sie in dem Fall. Die rechtliche Auseinandersetzung mit dem Präsidenten artete zwischenzeitlich in eine öffentlich geführte Schlammschlacht aus.
Der mediengewandte Anwalt mit der markanten Glatze wurde als Trump-Kritiker regelrecht zum Star, zwischenzeitlich wurden ihm sogar Ambitionen auf eine Präsidentschaftskandidatur nachgesagt. Er arbeitete auch als Opfer-Anwalt im Fall um die Missbrauchsvorwürfe gegen den R&B-Sänger R. Kelly.
Avenatti war bereits im vergangenen Sommer wegen eines Erpressungsversuchs gegen den Sportartikelhersteller Nike zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. In einem weiteren Betrugsfall muss er sich zudem in Kalifornien vor Gericht verantworten.
T.Gilbert--TFWP