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Ein vermutlich alkoholisierter Lkw-Fahrer im psychischen Ausnahmezustand hat bei einer Horrorfahrt über mehrere Autobahnen in Nordrhein-Westfalen eine Vielzahl an Unfällen verursacht. 18 Verkehrsteilnehmer wurden dabei verletzt, davon befindet sich einer in Lebensgefahr, wie die Düsseldorfer Polizei am Sonntag mitteilte. Insgesamt seien rund fünfzig Fahrzeuge beteiligt gewesen.
Der tatverdächtige Fahrer sollte noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden, die Staatsanwaltschaft wollte aber seine Unterbringung in der Psychiatrie beantragen.
Die Ermittler korrigierten die Zahl der Verletzten im Verlauf des Sonntags wieder nach unten. Statt der zwischenzeitlich berichteten 26 Verletzten gab es insgesamt 19. Davon ist laut Polizei einer in Lebensgefahr, sieben sind schwerverletzt. Elf Menschen erlitten leichte Verletzungen.
Der 30 Jahre alte Lkw-Fahrer wurde zunächst ebenfalls ins Krankenhaus gebracht und kam dann am Sonntag in eine psychiatrische Klinik. Bei seiner Festnahme hatte ein erster Test einem Polizeisprecher zufolge einen deutlichen Hinweis auf eine Alkoholisierung ergeben. Der Mann sei auch auf Drogen getestet worden. Die Ergebnisse von Blutproben sollten in den kommenden Tagen vorliegen. Allerdings habe sich nach der Festnahme gezeigt, dass der Mann psychisch erkrankt sein könnte und daher nicht ohne Weiteres gewahrsamsfähig sei.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) zeigte sich schockiert über den Vorfall. "Diese wahnsinnige Chaos-Fahrt hätte in einer Katastrophe enden können. Ich glaube, wir können von Glück reden, dass wir keine Toten zu beklagen haben", sagte er der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). Die Vorstellung, dass ein Lkw auf der Autobahn unkontrolliert Fahrzeuge ramme, sei der Schrecken jedes Autofahrers.
Die Polizei wurde am Samstagnachmittag auf den Lkw aufmerksam, wie sie weiter mitteilte. Den Beamten sei gegen 16.25 ein Lkw mit polnischem Kennzeichen gemeldet worden, der in auffallend unsicherer Fahrweise auf der A 46 im Bereich Neuss unterwegs gewesen sei. Der Fahrer habe die Anhaltezeichen der Autobahnpolizei missachtet und sei mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien über die A 46 in den Wuppertaler Raum gefahren. Weitere Verkehrsteilnehmer wurden aufgefordert, die Autobahnen in dem Gebiet möglichst schnell zu verlassen.
Der Lkw wechselte daraufhin auf die A1, geriet zwischen Volmarstein und Hagen-West in den Gegenverkehr und kam laut Polizei nach der Kollision mit anderen Fahrzeugen zum Stillstand. An dieser Unfallstelle sei der Fahrer dann verhaftet worden. Seine Fahrt nach der ersten Meldung zog sich über etwa 60 Kilometer.
Am Samstagabend errichtete die Polizei mehrere Sperrungen: Auf der A1 in Fahrtrichtung Köln, ab Hagen-West und bis zur Unfallstelle. In Fahrtrichtung Bremen wurde auf der A1 eine Sperrung ab Gevelsberg bis zur Unfallstelle errichtet. Die Sperrungen konnten alle am Sonntag wieder aufgehoben werden.
D.Ford--TFWP