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Mietstreitigkeiten und eine angekündigte Zwangsräumung sind offenbar Hintergrund für ein Tötungsdelikt im baden-württembergischen Esslingen gewesen. Der 61-jährige mutmaßliche Täter erschoss vermutlich zunächst einen 31-jährigen Mann und tötete sich dann selbst, wie die Polizei in Reutlingen und die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag mitteilten. Eine 32-jährige Frau verletzte sich vermutlich bei einem Sprung aus einem Fenster. Ein Rettungshubschrauber brachte sie in eine Klinik.
Um kurz nach 07.00 Uhr am Donnerstagmorgen gingen bei der Polizei demnach erste Meldungen über einen Streit, Knallgeräusche und einen darauf folgenden Brand und eine Rauchentwicklung in einer Wohnung in der Esslinger Innenstadt ein. Die Einsatzkräfte fanden in dem brennenden Gebäude zwei Tote. Dabei handelte es sich um einen 61-jährigen Mieter, der vermutlich für das Feuer und den Tod des 31-Jährigen verantwortlich war und sich dann selbst tötete. Beide wiesen nach Polizeiangaben mutmaßliche Schussverletzungen auf. Mögliche Tatwaffen seien gefunden worden.
Bei dem 31-jährigen Opfer handelte es sich demnach um den Sohn des 76-jährigen Hauseigentümers, der von der Feuerwehr mit einer Drehleiter von einem Balkon gerettet wurde. Er wurde zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Ein Ausbreiten des Feuers auf Nachbargebäude, die teilweise vorsorglich geräumt wurden, konnte die Feuerwehr verhindern.
Nach bisherigen Erkenntnissen war der Mietvertrag des 61-Jährigen vom Vermieter bereits seit längerem gekündigt worden, die Zwangsräumung der Wohnung stand offenbar am Freitag an. In diesem Zusammenhang soll es in der Vergangenheit mehrfach zu Streitigkeiten gekommen sein. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Stuttgart sollen die beiden Toten obduziert werden. Es wurden Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts und der schweren Brandstiftung aufgenommen.
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit zahlreichen Kräften und einem Hubschrauber im Einsatz. Wegen der unklaren Knallgeräusche befanden sich auch Entschärfer des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und Spezialkräfte des Polizeipräsidiums vor Ort.
Der Bereich wurde komplett abgesperrt. Die Polizei betonte zugleich, es bestehe "keine Gefahr für die Bevölkerung". "Die Lage vor Ort ist unter Kontrolle", hieß es bereits kurz nach Bekanntwerden des Geschehens.
J.Barnes--TFWP