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Die in den USA wegen Mordes an ihren Eltern zu lebenslanger Haft verurteilten Menendez-Brüder könnten womöglich freikommen. Es gebe drei Entlassungswege, sagten die Anwälte von Erik und Lyle Menendez am Mittwoch (Ortszeit). Die damals 19 und 21 Jahre alten Brüder hatten 1989 ihre Eltern im Haus der Familie in Beverly Hills getötet. Ihr Fall hatte durch eine Serie und eine Dokumentation im Streamingdienst Netflix jüngst wieder für Aufmerksamkeit gesorgt.
Im Zuge eines spektakulären Prozesses, der weltweit für Schlagzeilen sorgte, waren die Brüder zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Staatsanwälte argumentierten damals, die beiden hätten den Mord an ihren Eltern geplant, um schneller an ein Erbe in Höhe von 14 Millionen Dollar (heute 12,9 Millionen Euro) zu kommen. Unterstützer sagten dagegen, jahrelange sexuelle und körperliche Misshandlungen durch ihren tyrannischen Vater hätten die Brüder schließlich zu der Gewalttat getrieben.
Ein Sprecher ihres Anwalts Mark Geragos sagte am Mittwoch, die beiden heute 53 und 56 Jahre alten Brüder wollten bei einer Anhörung in der kommenden Woche beantragen, ihre Verurteilung wegen Mordes in Totschlag umwandeln zu lassen. Sollte der Antrag erfolgreich sein, könnten die Brüder sofort freikommen, da sie bereits 34 Jahre im Gefängnis verbracht haben - ein Dreifaches des üblichen Strafmaßes bei Totschlag.
Eine weitere Möglichkeit könnte der Anwaltskanzlei zufolge darin bestehen, eine Umwandlung der lebenslangen Haftstrafe in 50 Jahre Haft zu erwirken. Die dritte Möglichkeit ist ein Gnadengesuch an den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom.
"Ich unterstütze nachdrücklich die Begnadigung von Erik und Lyle Menendez, die derzeit eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit auf Bewährung verbüßen", sagte der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascon, am Mittwoch. "Sie haben jeweils 34 Jahre abgesessen und ihre Ausbildung fortgesetzt und an der Entwicklung neuer Programme zur Unterstützung der Rehabilitation von Mithäftlingen gearbeitet."
Vergangene Woche hatte Bezirksstaatsanwalt Gascon sich bereits dafür ausgesprochen, das Urteil gegen die Menendez-Brüder zu überprüfen. Sollten sie dabei zu 50 Jahren Haft statt zu lebenslang verurteilt werden, könnten sie ihre Begnadigung beantragen und umgehend freikommen.
H.Carroll--TFWP