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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den im US-Exil verstorbenen Prediger Fethullah Gülen und dessen Anhänger als "Verräter" bezeichnet. "Diese Verräter haben es dank derer, die sie beschützen, geschafft, der türkischen Justiz zu entkommen. Sie sind gegangen, ohne Rechenschaft für das Märtyterblut abzulegen", sagte Erdogan am Dienstag bei einer Fernsehansprache. "Aber sie werden es nicht schaffen, der göttlichen Justiz zu entkommmen", fügte er hinzu.
Gülen war in den USA im Krankenhaus gestorben. Der 83-Jährige war von Erdogan zum Staatsfeind erklärt worden. Der Präsident machte seinen ehemaligen Verbündeten für den gescheiterten Putschversuch von 2016 verantwortlich, auf den eine massive Verhaftungswelle folgte.
Der islamische Prediger Gülen hatte jahrelang in der Türkei über ein Netz an Bildungseinrichtungen und Medien großen Einfluss. Seine Hizmet-Bewegung gründete auch international zahlreiche Schulen.
Gülen war angesichts eines drohenden Prozesses bereits 1999 in die USA ausgewandert und lebte im Bundesstaat Pennsylvania. 2017 wurde ihm die türkische Staatsbürgerschaft aberkannt. In den vergangenen Jahren hatte er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
J.P.Estrada--TFWP