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Zwei Tage nach Verhängung einer nächtlichen Ausgangssperre zur Eindämmung von Gewalt bei Protesten im französischen Überseegebiet Martinique hat die Regierung in Paris sich zufrieden mit der Maßnahme gezeigt. "Ich begrüße, dass die Ruhe zurückkehrt ist", sagte der Minister für die Überseegebiete, Francois-Noel Buffet am Samstag im Radiosender France Info. "Es kann keine ernsthaften Entwicklungen, keine ernsthaften Diskussionen in einem Klima der Gewalt geben", fügte er hinzu.
Auf der zu Frankreich gehörenden Karibikinsel kommt es seit September zu Protesten gegen die steigenden Lebenshaltungskosten, die von der Bewegung zum Schutz afro-karibischer Menschen und Ressourcen (RPPRAC) initiiert worden waren. Im Zuge der Proteste kam es zu Gewalt, Plünderungen und Vandalismus.
Die Nacht von Freitag auf Samstag sei "ziemlich ruhig" gewesen, sagte Buffet. Innenminister Bruno Retailleau hatte am Freitag erklärt: "Wir müssen gleichzeitig die Ordnung wiederherstellen und den Menschen in Martinique eine Perspektive gerade in Bezug auf die hohen Lebenshaltungskosten geben. Man kann nicht das eine oder das andere tun, man muss beides tun."
Die RPPRAC fordert eine Anpassung der Lebensmittelpreise, die in Martinique rund 40 Prozent über denen in Kontinentalfrankreich liegen. Mehrere Gesprächsrunden, an denen Staatsvertreter, lokale Behörden, Wirtschaftsakteure und RPPRAC teilnahmen, blieben bisher ergebnislos. Minister Buffet sprach nach einer sechsten Gesprächsrunde am Freitagabend allerdings von "wichtigen Fortschritten". Die Verhandlungen sollen demnach Anfang kommender Woche fortgesetzt werden.
Die Karibikinsel Martinique liegt fast 7000 Kilometer von Paris entfernt und war 1635 von Frankreich kolonialisiert worden. Mehr als jeder vierte Einwohner Martiniques lebt nach Zahlen aus dem Jahr 2020 unterhalb der Armutsgrenze - das ist ein beinahe doppelt so hoher Anteil wie in Kontinentalfrankreich.
A.Maldonado--TFWP