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Bei Ermittlungen zu einem großangelegten Jobcenterbetrug in Bayern ist ein weiterer Tatverdächtiger in der Ukraine gefasst worden. Der 46-jährige Mann sei im September festgenommen und Anfang Oktober nach Deutschland ausgeliefert worden, teilte die Polizei am Donnerstag in Ingolstadt mit. Er sitze ebenso wie seine 28-jährige mutmaßliche Komplizin in Untersuchungshaft.
Laut Polizei und Staatsanwaltschaft sollen die beiden zwischen August und Dezember 2023 versucht haben, Jobcenter in Fürstenfeldbruck, München, Freyung-Grafenau, Hof und Altötting zu betrügen. Dazu nahmen sie den Ermittlern zufolge über soziale Medien Kontakt zu in der Ukraine lebenden Ukrainern auf und organisierten für diese die Einreise nach Deutschland.
Dann sollen die Beschuldigten die Ukrainer zum Schein bei den Einwohnermeldeämtern gemeldet und mit gefälschten Mietverträgen für sie Sozialleistungen beantragt haben. Auf diese bestand jedoch kein Anspruch, weil die Ukrainer nie vorhatten, in Deutschland zu wohnen, sondern nach wenigen Tagen wieder in ihre Heimat reisten.
Dem Jobcenter Fürstenfeldbruck entstand dadurch ein Schaden von 210.000 Euro, dem Jobcenter München ein Schaden von 19.000 Euro. Das mutmaßliche Betrügerpaar flog auf, weil im Jobcenter Fürstenfeldbruck Ungereimtheiten auftauchten. So fielen laut Ermittlern bei den Mietverträgen ukrainischer Schutzsuchender erhebliche Ähnlichkeiten auf.
Die beiden müssen sich nun wegen des gewerbsmäßigen Sozialleistungsbetrugs in 18 Fällen sowie des versuchten gewerbsmäßigen Sozialleistungsbetrugs in 52 Fällen verantworten. Anklage gegen beide wurde bereits im Mai erhoben.
D.Ford--TFWP