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Die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, wurden 2023 rund 15.900 Autos gestohlen. Damit erhöhte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent.
Die Zahl der dauerhaft durch Unterschlagung abhanden gekommenen Autos stieg demnach um 18,6 Prozent auf einen Höchstwert der vergangenen fünf Jahre. Als unterschlagen gilt ein Auto beispielsweise im Fall von Vermietungen, wenn ein Mietwagen nach der Mietzeit nicht zurückgegeben wurde.
Auch Diebstähle von größeren Fahrzeugen nahmen nach Angaben des sogenannten Lagebilds zur Kfz-Kriminalität des BKA zu. So stieg die Zahl der gestohlenen Lastwagen im vergangenen Jahr um 48 Prozent auf rund tausend Fälle. Grund war vor allem eine Diebstahlserie von Kleinlastwagen in Berlin.
Die Anzahl der gestohlenen Wohnmobile änderte sich trotz hoher Zulassungszahlen mit fast 470 Fällen hingegen kaum. Wegen hoher Gewinnmöglichkeiten stünden Wohnmobile aber wohl auch weiterhin im Fokus internationaler Tätergruppen, warnte das BKA.
Die Zahl der erfassten Tatverdächtigen im Zusammenhang mit sogenannter Kfz-Kriminalität stieg im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent auf 19.660 Verdächtige an. Sie waren zum Großteil in organisierten Gruppierungen aktiv. Knapp 10.700 waren deutsche Staatsangehörige, was einem Anteil von etwa 54 Prozent entspricht.
Den Angaben zufolge bleibt Osteuropa ein wichtiger Ziel- und Transitort für gestohlene Fahrzeuge. Die Türkei dient als zentrales Transitland für den Transport von hierzulande gestohlenen Fahrzeugen in den Nahen und Mittleren Osten, oft über Land oder in Containern. Ein bedeutender Absatzmarkt für hochwertige gestohlene Fahrzeuge sind die Vereinigten Arabischen Emirate. Gestohlene Autos, die in Nord- und Westafrika enden, werden meist per Container über europäische Häfen verschifft.
Die Täter nutzen den Angaben zufolge verschiedene Methoden, um Fahrzeuge zu stehlen. Immer häufiger beobachtet die Polizei, dass reisende Banden bei Wohnungseinbrüchen Autoschlüssel stehlen und anschließend mit dem zugehörigen Fahrzeug davonfahren. Alternativ greifen sie auf technische Hilfsmittel zurück, etwa auf sogenannte Funkstreckenverlängerer, um schlüssellose Abschließsysteme zu öffnen.
Im Ausland wurden 2023 deutlich mehr gestohlene deutsche Autos gefunden, wie das BKA weiter mitteilte. Die Zahl stieg um 81,8 Prozent auf rund 4660 an. Auch die Zahl der deutschen Fahndungsteffer zu ausländischen Fahrzeugen stieg an - um 26,6 Prozent auf fast 3030 Fälle. Als möglichen Grund nannte das BKA die 2023 zeitweise intensivierten Grenzkontrollen im Zusammenhang mit Schleusungskriminalität.
J.Ayala--TFWP