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Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr wieder zurückgegangen. Sie sank nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) von Donnerstag im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Prozent auf 461. 2022 hatte sie mit 496 versuchten und vollendeten Sprengungen noch einen Rekordstand erreicht. Behörden und Banken gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen das Problem vor, das nicht zuletzt wegen der Gefährdung von Anwohnern mit Sorge betrachtet wird.
Wie das BKA in Wiesbaden weiter erklärte, fiel die von Tätern erbeutete Bargeldsumme im vergangenen Jahr ebenfalls geringer aus. Sie sank demnach im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent auf 28,4 Millionen Euro. Die Summe bleibe aber "auf einem vergleichbar hohen Niveau", teilte die Behörde mit. Grund sei der "hohe Anteil von Fällen", in denen Täter nach erfolgreicher Sprengung an Bargeld gelangten. Dies sei bei insgesamt 276 Taten gelungen.
Bei fast 90 Prozent aller Sprengungen kamen dem Bundeslagebild Angriffe auf Geldautomaten zufolge feste Explosivstoffe mit hoher Detonationsenergie zum Einsatz, was ein neuer Anstieg war. Diese Vorgehensweise verursache "erhebliche Schäden" und setzte Einsatzkräfte und Unbeteiligte "einer großen Gefahr" aus, erklärte das BKA. Auch die Gewaltbereitschaft der Verdächtigen bleibe hoch. Im vergangenen Jahr hätten sich erstmals tödliche Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit "riskantem Fluchtverhalten" ereignet.
Angesichts der Zunahme von Geldautomatensprengungen hatten Polizei und Politik ihren Kampf gegen das Phänomen zuletzt verstärkt. Sie erhöhten dabei unter anderem auch den Druck auf Banken, damit diese ihre Geldautomaten technisch besser sichern. Eine Möglichkeit sind Systeme, die Geldscheine im Fall von Sprengungen automatisch einfärben und für die Täter so unbrauchbar machen.
Viele Täter operieren von den Niederlanden aus und gehören zu sehr professionell organisierten Banden. Laut BKA gelang es der Polizei im vergangenen Jahr, mehr Tatverdächtige zu ermitteln. Die Zahl stieg im Vergleich zu 2022 um 57 Prozent auf 201. Fast 90 Prozent davon reisten zur Tatbegehung aus dem Ausland ein. 160 ermittelte Verdächtige hatten ihren Lebensmittelpunkt in den Niederlanden - also der weit überwiegende Teil.
Der Rückgang der Geldautomatensprengungen und die deutlich gestiegene Zahl an ermittelten Verdächtigen sei "auch auf die intensivierte nationale und internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden" zurückzuführen, erklärte das BKA. Dennoch sei die Bedrohung "unverändert hoch". Der Kampf gegen das Problem bleibe ein Schwerpunkt der deutschen Sicherheitsbehörden.
G.Dominguez--TFWP