The Fort Worth Press - Razzia gegen rechtsextremistische Kampfsportgruppe in Thüringen und Osthessen

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Razzia gegen rechtsextremistische Kampfsportgruppe in Thüringen und Osthessen
Razzia gegen rechtsextremistische Kampfsportgruppe in Thüringen und Osthessen / Foto: © AFP/Archiv

Razzia gegen rechtsextremistische Kampfsportgruppe in Thüringen und Osthessen

In Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die rechtsextremistische Kampfsportgruppe Knockout 51 haben Polizisten mehrere Objekte in Thüringen und Hessen durchsucht. Seit Mittwochmorgen gab es Razzien in Eisenach, im Raum Jena und in Osthessen, wie das Landeskriminalamt Thüringen (LKA) und die Staatsanwaltschaft Gera mitteilten. Ein 21-Jähriger, gegen den ein Haftbefehl vorlag, wurde in Eisenach festgenommen.

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Das Ermittlungsverfahren richtet sich demnach gegen insgesamt zwölf Beschuldigte im Alter von 16 bis 59 Jahren. Ihnen wird die Mitgliedschaft beziehungsweise Unterstützung der kriminellen Vereinigung Knockout 51 vorgeworfen. Mehreren Beschuldigten werden zudem Gewaltdelikte sowie Verstöße gegen das Waffengesetz zur Last gelegt.

An den Razzien beteiligten sich 200 Einsatzkräfte des LKA, des Bundeskriminalamts (BKA), der Bereitschaftspolizei sowie sechs Diensthunde. Mit den Durchsuchungen wollen die Ermittler Beweismittel finden, die insbesondere die Beteiligung der Beschuldigten an der kriminellen Vereinigung belegen.

Die Neonazigruppe steht seit längerem im Visier von Polizei und Justiz. Die laut LKA spätestens im Frühjahr 2019 gegründete Kampfsportgruppe soll in Eisenach und Erfurt sowie überregional in ganz Thüringen, aber auch in Sachsen ein fester Bestandteil der rechtsextremen Szene sein. Die Mitglieder sollen durch gewaltsames Auftreten in der Öffentlichkeit aufgefallen sein und versucht haben, vor allem bei politisch Andersdenkenden, Angst zu verbreiten. Zur Durchsetzung dieser Ziele sollen die Mitglieder Gewaltdelikte begangen haben.

Vor dem Thüringer Oberlandesgericht in Jena läuft seit August ein Prozess gegen vier Mitglieder der Neonazigruppe um den mutmaßlichen Rädelsführer Leon R.. Der Generalbundesanwalt wirft den Angeklagten unter anderem die Bildung einer kriminellen Vereinigung, mehrfache gefährliche Körperverletzung, tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und Verstöße gegen das Waffenrecht vor.

Sie sollen als Mitglieder der Vereinigung unter anderem gezielt Anhänger der linken Szene und Polizisten angegriffen haben. Die Gruppierung errichtete laut Anklage außerdem unter Einsatz von Gewalt einen sogenannten Nazikiez in Eisenach und führte sich dort als "bestimmende Ordnungsmacht" auf.

Spätestens seit April 2021, nach mehreren Überfällen von Linksextremisten auf Mitglieder der Gruppierung und rechte Treffpunkte, war laut Bundesanwaltschaft das Ziel der Vereinigung die Tötung von Anhängern der linksextremen Szene. Dafür statteten sich die Rechtsextremen unter anderem mit Messern, Schlagringen und Teilen einer halbautomatischen Waffe aus. Die vier Angeklagten wurden im April 2022 festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

S.Jordan--TFWP