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Nach mehr als zwei Wochen bangen Wartens und vieler Rückschläge beim Rettungseinsatz sind am Dienstag alle 41 in einem Straßentunnel in Indien verschütteten Arbeiter befreit worden. Er sei "erleichtert und glücklich", dass die 41 Arbeiter nach dem Tunneleinsturz im nördlichen Bundesstaat Uttarakhand "erfolgreich gerettet" werden konnten, erklärte der Minister für Straßenverkehr, Nitin Gadkari. Eine der "bedeutendsten Rettungsaktionen der letzten Jahre" sei erfolgreich zu Ende gegangen.
Die Männer wurden nach ihrer Rettung zur Feier mit orangefarbenen Ringelblumenketten behängt und von Beamten begrüßt. Für die medizinische Betreuung der Bauarbeiter standen vor dem Tunnel ein Feld-Krankenhaus und zahlreiche Krankenwagen bereit. Die Menschenmenge brach in Jubel aus, als sich die Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht bereit machten, den Eingang zum Tunnel zu verlassen.
Der indische Premierminister Narendra Modi erklärte an die Bauarbeiter gerichtet, dass ihr "Mut und ihre Geduld alle inspirieren". "Geduld, harte Arbeit und Glaube haben gesiegt", sagte der Regierungschef von Uttarakhand, Pushkar Singh Dami.
Für die Rettungsaktion hatten Einsatzkräfte tagelang und unter schwierigen Bedingungen an einer 57 Meter langen Rettungsröhre gearbeitet. Zudem wurden spezielle Tragen auf Rollen angefertigt, um die Männer durch den langen Schacht herauszuziehen.
Von der Rettung des ersten Arbeiters bis zur Rettung des letzten Verschütteten könnten mehrere Stunden vergehen, hatte es geheißen. Angehörige vor Ort begannen zu feiern, noch bevor der erste Mann hinausgezogen wurde.
"Wir sind Gott und den Rettungskräften dankbar, die so hart gearbeitet haben, um sie zu retten", sagte Naiyer Ahmad der Nachrichtenagentur AFP. Sein jüngerer Bruder Sabah Ahmad war unter den eingeschlossenen Bauarbeitern, und Naiyer hatte seit mehr als zwei Wochen vor dem Tunnel kampiert.
Sie habe seit dem Einsturz des Tunnels gebetet, sagte Guriya Devi, Ehefrau des Bauarbeiters Sushil Kumar. "Wir sind durch schreckliche Zeiten gegangen und haben manchmal die Hoffnung verloren - aber letztendlich ist die Zeit gekommen, um zu feiern."
Der im Bau befindliche Tunnel war am frühen Morgen des 12. November während des Schichtwechsels teilweise eingestürzt. Alle Bauarbeiter überlebten das Unglück, 41 von ihnen wurden aber von der Außenwelt abgetrennt.
Sie harrten in einem riesigen Hohlraum aus, der 8,50 Meter hoch und zwei Kilometer lang ist. Versorgt wurden sie über ein 15 Zentimeter dickes Rohr, über das Sauerstoff, Wasser, Lebensmittel und Medikamente zu ihnen gelangten. Außerdem konnten die Einsatzkräfte über Funk sowie mit einer Endoskop-Kamera mit den Arbeitern in Kontakt treten.
Für den Bau des Rettungsschachts war schweres Gerät an den Unglücksort gebracht worden. Mit Hilfe eines Spezialbohrers stießen die Einsatzkräfte zuletzt zügig durch Tonnen von Erde und Trümmern. Doch dann stieß der Bohrer auf dicke Metallträger und verschüttete Baufahrzeuge und zerbrach, so dass die Einsatzkräfte das letzte Stück mithilfe von Handbohrern mit der sogenannten "Rattenloch-Technik" fertigstellten.
Der indische Milliardär Anand Mahindra würdigte die Männer, die sich mit dieser Technik an der Felswand in eine enge Röhre zwängten, um die Steine per Hand abzutragen. "Nach all der hochentwickelten Bohrausrüstung sind es die bescheidenen 'Rattenloch-Bergleute', die den entscheidenden Durchbruch schaffen", schrieb Mahindra im Onlinedienst X, früher Twitter. "Es ist eine herzerwärmende Erinnerung daran, dass Heldentum am Ende des Tages meist ein Fall von individueller Anstrengung und Aufopferung ist."
J.P.Estrada--TFWP