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Mehr als zwei Wochen nach dem Einsturz eines Straßentunnels in Indien steht der Abschluss des Rettungseinsatzes für die 41 verschütteten Bauarbeiter offenbar kurz bevor. Wie der Regierungschef des nordindischen Bundesstaates Uttarakhand, Pushkar Singh Dhami, sagte, verlegten die Einsatzkräfte am Silkyara-Tunnel am Dienstag das letzte Teilstück der Röhre, durch welche die Arbeiter in die Freiheit gelangen sollen. Ihre Rettung werde nun "bald" beginnen.
"Die Arbeit, die Röhren durch den Tunnel zu verlegen, um die Arbeiter herauszuholen, wurde fertiggestellt", sagte Regierungschef Singh Dhami und dankte für die "Gebete von Dutzenden Millionen" für die Verschütteten. Syed Ata Hasnain, einer der führenden Köpfe des Rettungseinsatzes, sagte, es müsse zwar noch etwas Erde entfernt werden, diese Arbeiten könnten aber "jederzeit" abgeschlossen sein.
Auf Fotos, die in Online-Netzwerken veröffentlicht wurden, waren Einsatzkräfte vor Ort zu sehen, die erleichtert lachen und das Siegeszeichen zeigen. Der Tunnelausgang wurde mit organgefarbenen Blumengirlanden geschmückt.
Um die 41 verschütteten Arbeiter herauszuholen, wurden spezielle Tragen auf Rollen angefertigt, auf denen die Männer durch die 57 Meter lange Rettungsröhre herausgezogen werden sollen. Von der Rettung des ersten Arbeiters bis zur Rettung des letzten Verschütteten könnten allerdings mehrere Stunden vergehen.
Vor dem eingestürzten Tunnel standen zahlreiche Krankenwagen für die vor zweieinhalb Wochen verschütteten Bauarbeiter bereit. Auch ein Feld-Krankenhaus wurde für sie errichtet.
"Wir sind Gott und den Rettern dankbar, die hart daran gearbeitet haben, sie zu retten", sagte Naiyer Ahmad, dessen jüngerer Bruder zu den Verschütteten gehört, der Nachrichtenagentur AFP. Wie andere Angehörige campierte er seit dem Unglück vor gut zwei Wochen vor dem teils verschütteten Tunnel. Mittlerweile herrscht im Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand bittere Kälte.
Der im Bau befindliche Tunnel war am frühen Morgen des 12. November während des Schichtwechsels teilweise eingebrochen. Alle Bauarbeiter überlebten das Unglück, 41 von ihnen wurden aber von der Außenwelt abgeschlossen. In der Folge hatten die örtlichen Behörden schon mehrfach versichert, dass es nicht mehr lange dauern werde, bis alle Eingeschlossenen gerettet seien. Die Einsatzkräfte erlebten aber immer wieder Rückschläge.
Für den Bau des Rettungsschachts wurde schweres Gerät an den Unglücksort gebracht. Mit Hilfe eines Spezialbohrers stießen die Einsatzkräfte zuletzt zügig durch Tonnen von Erde und Trümmern. Doch dann stieß der Bohrer auf dicke Metallträger und verschüttete Baufahrzeuge und zerbrach, so dass die Einsatzkräfte zuletzt mit Handbohrern weiter arbeiteten. Am Dienstag fehlten ihnen nur noch fünf Meter bis zu den eingeschlossenen Bauarbeitern.
Sie harren in einem riesigen Hohlraum aus, der 8,50 Meter hoch und zwei Kilometer lang ist. Versorgt wurden sie bislang über ein 15 Zentimeter dickes Rohr, über das Sauerstoff, Wasser, Lebensmittel und Medikamente zu ihnen gelangt. Außerdem konnten die Einsatzkräfte über Funk sowie einer Endoskop-Kamera mit den Arbeitern in Kontakt treten. Regierungschef Singh Dhami versicherte am Dienstag, den Verschütteten gehe es gut.
Parallel zu der Arbeit an der großen Rettungsröhre hatten Einsatzkräfte außerdem begonnen, an einem vertikalen Schacht sowie an einem Zugang vom anderen Tunnelende zu arbeiten. Das andere Tunnelende ist allerdings viel weiter von den Arbeitern entfernt, schätzungsweise etwa 480 Meter.
J.Ayala--TFWP