The Fort Worth Press - Bundesgerichtshof entscheidet Mitte Mai über Tagebuchzitate in Cum-Ex-Skandal

USD -
AED 3.672991
AFN 68.502481
ALL 89.350094
AMD 387.179627
ANG 1.801554
AOA 954.496786
ARS 970.258797
AUD 1.452359
AWG 1.8025
AZN 1.698647
BAM 1.766597
BBD 2.018272
BDT 119.456237
BGN 1.768827
BHD 0.376976
BIF 2892.5
BMD 1
BND 1.288129
BOB 6.907017
BRL 5.446702
BSD 0.999607
BTN 83.959047
BWP 13.178158
BYN 3.27131
BYR 19600
BZD 2.01484
CAD 1.34987
CDF 2869.500839
CHF 0.84989
CLF 0.033033
CLP 911.490276
CNY 7.038097
CNH 7.037798
COP 4185
CRC 516.479844
CUC 1
CUP 26.5
CVE 100.25041
CZK 22.938004
DJF 177.720057
DKK 6.755303
DOP 60.550182
DZD 132.878964
EGP 48.3744
ERN 15
ETB 120.903866
EUR 0.905602
FJD 2.19355
FKP 0.761559
GBP 0.753795
GEL 2.725028
GGP 0.761559
GHS 15.850009
GIP 0.761559
GMD 69.999821
GNF 8635.497453
GTQ 7.727396
GYD 209.035032
HKD 7.76594
HNL 24.890154
HRK 6.799011
HTG 131.803812
HUF 362.250006
IDR 15288
ILS 3.78531
IMP 0.761559
INR 83.954098
IQD 1310
IRR 42100.000262
ISK 135.389623
JEP 0.761559
JMD 157.740474
JOD 0.708695
JPY 146.235977
KES 129.000206
KGS 84.366847
KHR 4062.501466
KMF 444.950492
KPW 899.999433
KRW 1324.470407
KWD 0.30587
KYD 0.832961
KZT 483.003428
LAK 22072.285674
LBP 89600.000328
LKR 294.88488
LRD 193.774963
LSL 17.390256
LTL 2.95274
LVL 0.60489
LYD 4.73503
MAD 9.756503
MDL 17.487479
MGA 4545.00027
MKD 55.648137
MMK 3247.960992
MNT 3397.999955
MOP 7.993605
MRU 39.764981
MUR 46.249901
MVR 15.359903
MWK 1734.999989
MXN 19.43493
MYR 4.173503
MZN 63.879906
NAD 17.390209
NGN 1670.739935
NIO 36.749872
NOK 10.581675
NPR 134.334115
NZD 1.595898
OMR 0.385001
PAB 0.999607
PEN 3.718498
PGK 3.92175
PHP 56.221505
PKR 277.651962
PLN 3.88825
PYG 7788.571403
QAR 3.64105
RON 4.506602
RSD 105.960974
RUB 94.897451
RWF 1333.5
SAR 3.753253
SBD 8.292564
SCR 13.251513
SDG 601.501871
SEK 10.264398
SGD 1.292285
SHP 0.761559
SLE 22.847303
SLL 20969.494858
SOS 570.99972
SRD 30.967972
STD 20697.981008
SVC 8.745998
SYP 2512.529936
SZL 17.270081
THB 32.908502
TJS 10.62596
TMT 3.5
TND 3.046973
TOP 2.342102
TRY 34.206455
TTD 6.779814
TWD 31.956803
TZS 2725.000074
UAH 41.253867
UGX 3671.63896
UYU 41.640322
UZS 12745.0003
VEF 3622552.534434
VES 36.872802
VND 24665
VUV 118.722009
WST 2.797463
XAF 592.481495
XAG 0.031567
XAU 0.000377
XCD 2.70255
XDR 0.737686
XOF 589.498454
XPF 108.149985
YER 250.324986
ZAR 17.3699
ZMK 9001.204454
ZMW 26.163928
ZWL 321.999592
  • MDAX

    -64.2100

    26773.04

    -0.24%

  • DAX

    -48.3900

    19164.75

    -0.25%

  • SDAX

    -13.4400

    14098.54

    -0.1%

  • Goldpreis

    -17.1000

    2673.2

    -0.64%

  • TecDAX

    -17.0200

    3367.85

    -0.51%

  • Euro STOXX 50

    9.1400

    4963.29

    +0.18%

  • EUR/USD

    -0.0031

    1.1042

    -0.28%

Bundesgerichtshof entscheidet Mitte Mai über Tagebuchzitate in Cum-Ex-Skandal
Bundesgerichtshof entscheidet Mitte Mai über Tagebuchzitate in Cum-Ex-Skandal / Foto: © AFP/Archiv

Bundesgerichtshof entscheidet Mitte Mai über Tagebuchzitate in Cum-Ex-Skandal

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe will am 16. Mai und damit eine Woche nach der mündlichen Verhandlung vom Dienstag über die Veröffentlichung von Tagebuchzitaten im Cum-Ex-Skandal entscheiden. Die "Süddeutsche Zeitung" zitierte Passagen aus Aufzeichnungen des frühere Warburg-Chefs Christian Olearius 2020 in einem Artikel auf ihrer Internetseite. Die Tagebücher des Bankiers waren zuvor bei Ermittlungen gegen ihn wegen Steuerhinterziehung von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden.(Az. VI ZR 116/22)

Textgröße:

Die Warburg-Bank war in die Cum-Ex-Transaktionen verstrickt. In dem Artikel ging es um mögliche Einflussnahme der Hamburger Politik auf Entscheidungen der Finanzverwaltung. Olearius ging gerichtlich gegen die Veröffentlichung der Passagen vor und hatte damit größtenteils Erfolg.

Das Oberlandesgericht Hamburg verbot der Zeitung im März 2022 das wörtliche Zitieren der meisten Stellen. Es begründete seine Entscheidung damit, dass es sich um amtliche Dokumente eines Strafverfahrens handle. Das Gesetz solle von solchen Verfahren Betroffene vor vorzeitiger Bloßstellung schützen.

Dieses Urteil prüfte der Bundesgerichtshof nun. In der Verhandlung am Dienstag ging es vor allem um die Frage, ob hier zwischen dem Persönlichkeitsrecht des Betroffenen und dem Informationsinteresse der Öffentlichkeit abgewogen werden muss - oder ob eine solche Veröffentlichung in jedem Fall verboten ist.

Der Anwalt der Zeitung argumentierte, dass es in den zitierten Tagebuchauszügen und im Artikel gar nicht um die Steuerhinterziehungsvorwürfe gegen Olearius selbst ging, sondern um eine mögliche Einflussnahme der Politik. Zudem habe sich Olearius selbst an Medien gewandt und diesen eine Tagebuchseite zur Verfügung gestellt. In einem solchen Fall müsse es der Presse möglich sein zu sagen: "Blättere mal etwas weiter im Tagebuch, da stehen noch ganz andere Dinge drin."

Er bezweifelte zudem, dass es sich tatsächlich um amtliche Dokumente handelte. Schließlich würden vor allem bei Ermittlungen zu Wirtschaftsstraftaten regelmäßig große Mengen von Schriftstücken beschlagnahmt, sagte er. Als amtliche Dokumente könnten höchstens solche gelten, die ähnlich wichtig seien wie die Anklageschrift.

Olearius' Anwältin sah das Ganze anders. Sie verwies auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus den 80er Jahren, derzufolge das Verbot wörtlicher Zitierung in solchen Fällen die Pressefreiheit nur geringfügig beeinträchtige.

Eine Abwägung zwischen Persönlichkeitsrechten und Pressefreiheit würde hier dazu führen, dass die "Durchstecherei, die allenthalben üblich ist", noch verstärkt würde, sagte sie. Es könnte der Eindruck entstehen, dass Justiz und Journalismus "unstatthaft zusammenarbeiten".

Durch die Veröffentlichung von Tagebuchauszügen in verschiedenen Medien war bekannt geworden, dass Olearius sich mehrmals mit dem heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) getroffen hatte, der damals Hamburger Bürgermeister war. Die Hamburger Steuerverwaltung verzichtete im Jahr 2016 auf die Rückzahlung von 47 Millionen Euro durch die Warburg-Bank.

In Hamburg arbeitet seit November 2020 ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss und geht der Frage nach, ob Scholz Einfluss auf die Entscheidung der Finanzbehörden nahm. Scholz gibt an, sich an den Inhalt der Treffen nicht erinnern zu können.

Olearius selbst wird sich demnächst vor dem Landgericht Bonn wegen des Vorwurfs der besonders schweren Steuerhinterziehung in 14 Fällen verantworten müssen. Beim Cum-Ex-Skandal handelte es sich um das womöglich umfassendste System der Steuerhinterziehung in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.

Der Staat wurde um Milliarden geprellt. Investoren schoben Aktienpakete rund um den Dividendenstichtag hin und her mit dem Ziel, sich vom Finanzamt Kapitalertragssteuern zurückerstatten zu lassen, die nie gezahlt worden waren. Im Sommer 2021 erklärte der Bundesgerichtshof Cum-Ex-Geschäfte für illegal.

N.Patterson--TFWP