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Im Rahmen von Ermittlungen gegen einen Sektenführer in Kenia sind seit Freitag 47 Leichen in einem Wald ausgegraben worden. Nach dem Fund von 21 Leichen am Samstag im Shakahola-Wald im Osten des Landes entdeckten die Ermittler 26 weitere Todesopfer, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Suche nach weiteren Leichen werde fortgesetzt.
Vergangene Wochen waren bereits die sterblichen Überreste von vier Anhängern der sogenannten Internationalen Kirche der guten Botschaft gefunden worden. Unter den Opfern waren nach Angaben aus Polizeikreisen auch mehrere Kinder. Mehrere Anhänger der Sekte halten sich noch immer im Shakahola-Wald versteckt. Eine von ihnen wurde am Sonntag dort gefunden und in ein Krankenhaus gebracht.
Der Anführer der Sekte, Makenzie Nthenge, hatte seine Anhängerschaft aufgerufen, sich zu Tode zu hungern, um "Jesus zu treffen". Elf Sektenmitglieder - sieben Männer und vier Frauen im Alter zwischen 17 und 49 Jahren - wurden vergangene Woche nach einem Rettungseinsatz im Shakahola-Wald ins Krankenhaus eingeliefert.
In einem Polizeibericht, den AFP einsehen konnte, hieß es, Nthenge habe die Sektenmitglieder einer "Gehirnwäsche" unterzogen, so dass sie sich zu Tode gehungert hätten. Der Sekten-Chef stellte sich am 15. April der Polizei und wurde in Gewahrsam genommen. Von einer Polizei-Quelle hieß es, der Beschuldigte sei in einen Hungerstreik getreten. Er "betet und fastet", hieß es weiter.
Örtlichen Medien zufolge wurden auch sechs Anhänger von Nthenge festgenommen. Der Sektenführer war den Berichten zufolge vergangenen Monat schon einmal festgenommen worden, nachdem zwei Kinder in der Obhut ihrer Eltern verhungert waren. Er sei aber gegen eine Kaution von 100.000 kenianischen Schilling (rund 670 Euro) wieder auf freien Fuß gekommen.
M.Cunningham--TFWP