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Vor dem Landgericht Aschaffenburg hat am Mittwoch der Prozess gegen eine Frau begonnen, die ihre pflegebedürftige Mutter erstochen haben soll. Die 58 Jahre alte Angeklagte habe ihre Täterschaft eingeräumt, sagte eine Gerichtssprecherin. Sie habe angegeben, nur noch rudimentäre Erinnerungen an den Tag zu haben.
Die Frau hatte ihre Eltern mehr als zehn Jahre lang gepflegt. Der Vater zog im August in ein Pflegeheim. Die Mutter litt laut Anklage unter verschiedenen psychischen Krankheiten und setzte ihr Umfeld, vor allem die Tochter, erheblich unter Druck. Diese fuhr mehrmals am Tag in das Elternhaus, um dort zu helfen.
Mitte August soll sie frühmorgens wieder dorthin gefahren sein und - als ihr die Mutter im Nachthemd entgegenkam - beschlossen haben, sie zu töten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, der alten Frau zuerst mehrmals mit einer vollen Glasflasche auf den Kopf geschlagen zu haben. Dann habe sie sich auf die am Boden liegende Mutter gesetzt oder gekniet und mit einem Küchenmesser dutzende Male auf sie eingestochen. Die 82-Jährige starb.
Die 58-Jährige soll dann Medikamente eingenommen haben, um sich selbst zu töten. Ihre eigene Tochter habe sie aber gefunden und Rettungskräfte gerufen, die sie noch rechtzeitig in eine Klinik brachten. Der Vorwurf gegen die 58-Jährige lautet auf Totschlag. Das Gericht eröffnete am Mittwoch die Beweisaufnahme, wie die Sprecherin sagte. Ein weiterer Termin ist für den 21. März angesetzt.
W.Knight--TFWP