MDAX
-422.6700
In Großbritannien haben sich die Proteste rechtsradikaler Gruppen infolge eines tödlichen Messerangriffs auf Kinder in zahlreichen Städten am Wochenende zu gewaltsamen Ausschreitungen ausgeweitet. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurden seit Samstag landesweit mehr als 150 Menschen festgenommen. Unter anderem in Liverpool, Manchester, Middlesbrough, Bristol und Belfast kam es zu Gewaltausbrüchen. Premierminister Keir Starmer sprach von "rechtsradikalem Rowdytum" und drohte den Randalierern mit rechtlichen Konsequenzen.
Der Flughafen der sizilianischen Stadt Catania hat nach einem Ausbruch des Vulkans Ätna seinen Betrieb zeitweise stark eingeschränkt. Der Betreiber des Airports Catania-Fontanarossa hatte am Sonntagmorgen einen Teilbereich des Flughafens geschlossen und die Zahl der Landungen auf sechs pro Stunde eingeschränkt, am späten Nachmittag wurden die Einschränkungen wieder aufgehoben. Italiens Nationales Institut für Geophysik und Vulkanologie (INVG) hatte von einem Lavastrom und einer rund zehn Kilometer hohen Aschewolke berichtet, die am Sonntagmorgen vom Ätna ausgestoßen worden waren.
Der Staatsschutz Bremen hat Ermittlungen wegen eines linksextremistischen Bekennerschreibens zu Brandanschlägen auf die Deutsche Bahn aufgenommen. Der Staatsschutz der Polizei Bremen prüfe das Schreiben auf Echtheit und arbeite mit den Behörden der darin genannten anderen Städte Hamburg und Berlin zusammen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Berliner Polizei bestätigte, dass das Schreiben geprüft werde.
Die Polizei hat im baden-württembergischen Neulingen eine Lesung des österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner beendet. Unmittelbar nach Veranstaltungsbeginn am Samstag sei einer nicht namentlich genannten Person ein befristetes Aufenthaltsverbot für die Gemeinde Neulingen erteilt worden, erklärte das Polizeipräsidium Pforzheim am Samstagabend. Sellner selbst schrieb anschießend im Kurzbotschaftendienst X, die Polizei habe seinen Vortrag "gesprengt" und ihm "einen Platzverweis für den gesamten Ort erteilt".
Ein als vermisst gemeldeter Dreijähriger hat in Gelsenkirchen einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Der Vater informierte am Samstagabend der Polizei, dass sein Sohn offenbar in einem unbeobachteten Moment aus dem Garten verschwunden sei, wie die Polizei in Gelsenkirchen am Sonntag berichtete.
Nach dem tödlichen Messerangriff auf Kinder bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs in England sind in mehreren britischen Großstädten erneut rechtsradikale Gruppen zu Protesten auf die Straßen gegangen. Bis zum frühen Samstagnachmittag fanden unter anderem in London, Manchester, Leeds und im nordirischen Belfast Demonstrationen statt, zunächst gab es keine Berichte über Gewaltausbrüche. Der Anti-Rassismus-Gruppe Hope not Hate zufolge waren am Wochenende insgesamt mehr als 30 rechtsradikale Protestveranstaltungen geplant.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat eine Strafvereinbarung mit dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September widerrufen. Angesichts der "Bedeutung der Entscheidung" solle die Verantwortung des Falls bei ihm liegen, erklärte Austin in einem Memorandum vom Freitag (Ortszeit) an Susan Escallier, die den Fall betreute. Er widerrufe die mit dem mutmaßlichen Drahtzieher Chalid Scheich Mohammed sowie den beiden Mitbeschuldigten Walid bin Attash und Mustafa al-Hawsawi ausgehandelten vorgerichtlichen Vereinbarungen.
Nach seiner Freilassung im Rahmen des größten Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg hat der russische Oppositionspolitiker Andrej Piwowarow Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für seine aktive Rolle gedankt. Scholz am Vorabend bei seiner Ankunft am Flughafen Köln/Bonn zu treffen, sei "unglaublich" gewesen, sagte Piwowarow am Freitag bei einer Pressekonferenz in Bonn mit weiteren Freigekommenen. "Ohne die Unterstützung Deutschlands hätte niemand den Ort, wo wir waren, überleben können. Viele wurden vor dem Tod gerettet."
Der US-Getränkekonzern Coca-Cola soll in einem Steuerstreit in den USA insgesamt rund sechs Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) zahlen. Die Summe setze sich zusammen aus einer Zahlung von 2,72 Milliarden Dollar und aufgelaufenen Zinsen, teilte der Konzern am Freitag mit. Er kündigte Berufung an.
Nach einem Brand an Bahnanlagen in Berlin ist es zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr in und um die Hauptstadt gekommen. Betroffen war neben S-Bahnen und Regionalbahnen auch der Fernverkehr, wie die Bahn mitteilte. Weil das Feuer mehrere Kabel in einem Schacht beschädigte, werden die Reparaturarbeiten voraussichtlich über das Wochenende hinaus andauern, wie es weiter hieß.
In Gießen ist eine 97 Jahre alte Frau nach einer Attacke durch einen psychisch kranken Mann mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Die Frau sei am Donnerstag mit ihrem Rollator vor dem Parkplatz eines Supermarkts unterwegs gewesen, teilte die Polizei in der hessischen Stadt am Freitag mit. Der 46-Jährige habe unvermittelt gegen den Rollator getreten, woraufhin die Frau stürzte.
Wegen Ermordung seines Bruder im Streit um die Leitung eines Schrottplatzes ist ein Mann am Freitag vor dem Landgericht im nordrhein-westfälischen Hagen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der 77-jährige Angeklagte wurde wegen Mordes, versuchtes Mordes und gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht.
Rund einen Monat nach der Entführung zweier Menschen im Zusammenhang mit einem Streit im Drogenmilieu in Nordrhein-Westfalen ist ein weiterer Verdächtiger verhaftet worden. Der 19-Jährige wurde am Freitag im Kölner Stadtteil Kalk festgenommen um kam anschließend in Untersuchungshaft, wie die Polizei in Köln am Freitag mitteilte. Ihm wird demnach eine Beteiligung an der Entführung vorgeworfen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurde zudem Cannabis beschlagnahmt.
Im brandenburgischen Fürstenwalde ist ein 91-Jähriger von einem Zug überfahren worden. Die Leiche des Mannes sei am Freitagvormittag am Bahnübergang Buschgarten entdeckt worden, teilte die Polizei in Frankfurt an der Oder mit. Der Mann sei offensichtlich von einem Regionalzug erfasst worden.
Einen Tag nach dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg hat Moskau die Tätigkeit des freigelassenen Tiergarten-Mörders Vadim Krasikow für den russischen Geheimdienst FSB enthüllt. "Krasikow ist ein Mitglied des FSB", sagte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Der bislang in Deutschland inhaftierte Krasikow galt als "Schlüssel" für den Austausch, bei dem unter anderen der US-Reporter Evan Gershkovich und mehrere russische Oppositionspolitiker frei kamen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kam dabei nach US-Angaben eine entscheidende Rolle zu.
Polizeibeamte in Nordrhein-Westfalen sind durch Zufall auf Cannabisplantagen mit bis zu 800 Pflanzen gestoßen. Auf die Spur kamen die Beamten der Marihuana-Zucht wegen einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern in Rüthen im Kreis Soest, wie die Polizei am Freitag berichtete.
Nach einem Brandanschlag auf das sogenannte Pro-Palästina-Camp in München hat die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Es sei von einer "muslimfeindlichen Tatmotivation" des 26 Jahre alten Tatverdächtigen auszugehen, teilten die Ermittler am Freitag in der bayerischen Landeshauptstadt mit. Dem Mann werde Sachbeschädigung durch Brandlegung vorgeworfen. Er kam aber wieder auf freien Fuß.
Bei einem Unfall mit einem Linienbus im niedersächsischen Bad Bentheim sind fünf Menschen verletzt worden, zwei davon lebensgefährlich. Der Bus kam am Freitagmorgen aus bislang ungeklärter Ursache von der Straße ab und kollidierte frontal mit einem Baum, wie die Polizei mitteilte.
Der Polizei in Baden-Württemberg ist ein krimineller Gummistiefel-Fetischist ins Netz gegangen. Durchsuchungen bei dem Mann förderten 35 Paar gebrauchte Gummistiefel zutage, die vermutlich bei Einbrüchen in Baustellencontainer gestohlen wurden, wie das Polizeipräsidium Offenburg am Freitag berichtete. Einige davon konnten Diebstählen bis zurück ins Jahr 2022 zugeordnet werden. Offenbar stahl der Mann die Stiefel nach Polizeiangaben zur Befriedigung sexueller Vorlieben.
Auf dem Weg zum Kindergarten ihrer kleinen Tochter ist eine sturzbetrunkene Autofahrerin in Nordrhein-Westfalen aus dem Verkehr gezogen worden. Bei der 36-Jährigen wurde ein Atemalkoholwert von fast drei Promille gemessen, wie die Kreispolizei in Soest am Freitag mitteilte. Die Frau aus dem Kreis Soest war demnach mit dem Auto unterwegs, um ihre fünfjährige Tochter aus der Kita abzuholen.
Nach einem Brand an Bahnanlagen in Berlin ist es am Freitag zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr in und um die Hauptstadt gekommen. Betroffen waren vor allem S-Bahnen und Regionalbahnen in Berlin und Brandenburg, aber auch der Fernverkehr, wie die Bahn mitteilte. Fernverkehrszüge wurden über den nördlichen Berliner Außenring umgeleitet, der Halt in Berlin-Spandau entfiel.
Eine Unwetterfront mit Starkregen hat in Teilen von Deutschland massive Schäden angerichtet und für teils erhebliche Behinderungen gesorgt. Besonders betroffen waren Nordhessen, Teile Frankens und der Südrand des Harzes, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Offenbach berichtete. Im nordhessischen Trendelburg fielen demnach in wenigen Stunden 150 Liter Regen pro Quadratmeter, in der Folge kam es dort zu Überflutungen und Erdrutschen.
Beim größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Angaben der US-Regierung eine entscheidende Rolle gespielt. US-Präsident Joe Biden habe dafür "mehrere Gespräche" mit Scholz geführt, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Donnerstag in Washington. Der "Schlüssel" sei die deutsche Zustimmung zur Freilassung des sogenannten Tiergarten-Mörders Vadim Krasikow gewesen.
Die Polizei im Saarland ermittelt wegen eines möglichen verbotenen Hitlergrußes gegen den österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner. Es seien Ermittlungen wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen aufgenommen worden, teilte die Polizei am Freitag in Saarbrücken mit. Sellner war am Donnerstagabend in der saarländischen Landeshauptstadt, um ein selbstverfasstes Buch vorzustellen.
Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sieht die im Zuge des Gefangenenaustauschs mit Russland erfolgte Freilassung des sogenannten Tiergarten-Mörders zwiespältig. Er fürchte, "der Propagandaeffekt für Putin ist enorm", sagte Hardt am Freitag im ARD-"Morgenmagazin. Der russische Präsident könnte nun jedem gedungenen Mörder praktisch sagen: "Ihr seht, ich hole euch raus".
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die von ihm im Zuge des Gefangenenaustauschs mit Russland angeordnete Freilassung des sogenannten Tiergarten-Mörders Vadim Krasikow gerechtfertigt. Dies sei "ein besonders bitteres Zugeständnis", das er als Justizminister verantworte, erklärte Buschmann am Donnerstagabend. "Um 16 Menschen ein neues Leben in Freiheit zu ermöglichen, haben wir einen verurteilten Mörder nach Russland ausgewiesen."
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Deutschland hat "erleichtert" auf den Gefangenenaustausch mit Russland reagiert, sieht aber einen "bitteren Beigeschmack". "Ein Mörder und andere Verbrecher, die in einem fairen Prozess verurteilt wurden, kommen nun frei im Austausch für Menschen, die nur ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen haben", erklärte Christian Mihr, stellvertretender Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland am Donnerstag. "Der Gefangenenaustausch ist somit auch ein Schritt in Richtung Ausweitung der Straflosigkeit."
Nach einer tödlichen Attacke auf einen Obdachlosen im Hauptbahnhof von Bochum wird gegen einen 21-Jährigen wegen Mordes ermittelt. Das bei der Tat in der Nacht zu Freitag durch Tritte lebensgefährlich verletzte Opfer sei inzwischen im Krankenhaus gestorben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der nordrhein-westfälischen Stadt am Donnerstag mit. Der Verdächtige war unmittelbar nach der Tat gefasst worden.
Die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Bundestag, Renata Alt (FDP), hat den Gefangenenaustausch mit Russland begrüßt. Er sei "in der aktuellen Weltlage ein kleiner Hoffnungsschimmer und eine gute Nachricht", sagte Alt am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Dass nun eine Reihe politischer Gefangener, "die zum Teil jahrelang unter fadenscheinigen Vorwänden festgehalten und von Moskau auf unmenschlichste Weise instrumentalisiert wurden, frei und zurück bei ihren Familien sind, ist eine große Erleichterung".
Ein im öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen Beschäftigter erhält auch dann einen Feiertagszuschlag, wenn er am fraglichen Datum in einem anderen Bundesland im Einsatz war. Der Anspruch auf die Zuschläge richte sich nach dem regelmäßigen Beschäftigungsort, entschied das Bundesarbeitsgericht am Donnerstag in Kassel im einem seit längerem andauernden Rechtsstreit um den Fall eines Beschäftigten, der eine Fortbildung in Hessen besuchte (Az.: 6 AZR 38/24).
Angehörige und Unterstützer der im Iran inhaftierten Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi haben sich besorgt über den Gesundheitszustand der 52-Jährigen geäußert. Wie das Bündnis Freiheit für Narges am Donnerstag mitteilte, zeigt eine medizinische Untersuchung der Aktivistin von Anfang Juli eine "besorgniserregende Verschlechterung aufgrund von Herz-Kreislauf-Risiken, Komplikationen im Magen-Darm-Bereich und einem Bandscheibenvorfall". Das Bündnis forderte die iranischen Behörden auf, Mohammadi "sofort freizulassen und ihr unverzüglich eine angemessene medizinische Behandlung zukommen zu lassen".
Ein Unbekannter hat sich im brandenburgischen Eberswalde zu einer 18-Jährigen ins Auto gesetzt und sie bedroht. Die junge Frau hatte am frühen Donnerstagmorgen mit ihrem Fahrzeug an einer Ampel gehalten, als der Mann Mitte 50 unvermittelt die Tür öffnete und sich auf den Beifahrersitz setzte, wie die Polizei mitteilte. Als die Fahrerin ihn zum Aussteigen aufforderte, bedrohte er sie und verlangte, nach Hause gefahren zu werden.